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Deutsches Haus

In der Ortsmitte, geschmückt von einem Brunnen, steht das "Deutsche Haus" oder "Deutschordenshaus". 

Das „Deutsche Haus“ wurde erstmals 1273 urkundlich erwähnt, als Ritter Werner von Weinheim dem Deutschordenshaus zu Sachsenhausen seine Güter sowie das Niedergericht vermachte. In den folgenden Jahrzehnten war es den Deutschordensherrn sogar für einige Jahrzehnte gelungen, die ganze Gerichtsbarkeit in Weinheim in ihre Hand zu bekommen. Doch bereits 1387 und dann endgültig ab 1495 musste der Ritterorden seine Rechte mit dem Kurfürsten von der Pfalz teilen. Diese wurden schließlich bis zum ausgehenden 17. Jahrhundert dann unumstrittene Herren über das Dorf,

und „damit war die Rolle des Deutschordens in Weinheim ausgespielt.“

Dennoch war der Besitz des Deutschordens auch weiterhin beträchtlich. So gehörten zu dem Deutschen Haus in Weinheim zwei Mühlen (wahrscheinlich die Rechenmühle und die Obermühle), eine große Zehntscheuer und ein stattlicher Grundbesitz. Dieser umfasste im Jahr 1530 dreißig Morgen Feld, 1680 waren es 400 Morgen, 1760 sind es noch 300 Morgen und 1791, also zurzeit der Französichen Revolution, immerhin noch knapp 196 Morgen Land.
Da etwa um 1760 das alte Wohnhaus des Deutschordenshofes wahrscheinlich nicht mehr bewohnbar war, wurde im selben Jahr ein neues Wohnhaus errichtet, das man mit seiner Zehntscheuer noch heute am Ende der Hauptstraße/Ecke Offenheimer Straße bewundern kann.
Erwähnenswert ist noch in diesem Zusammenhang, dass nach der Pfälzer Kirchenteilung 1706 der Gottesdienst der reformierten Gemeinde bis etwa 1746 in der Zehntscheuer abgehalten wurde.

1797 baute die reformierte Gemeinde für sich dann ein eigenes Gotteshaus. Es existiert noch heute und es handelt sich

um die evangelische Kirche in der Hauptstraße.

QUELLEN

Karl Müller, a. a. O., S.32 f

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